wird in neuem Tab geöffnet
Die Hauptstadt
Roman
Verfasser:
Suche nach diesem Verfasser
Menasse, Robert
Mehr...
Verfasserangabe:
Robert Menasse
Jahr:
2017
Verlag:
Berlin, Suhrkamp Verlag
Mediengruppe:
MONOGRAPHIE
Mediengruppe | Standorte | Interessenkreis | Status | Vorbestellungen | Frist |
Mediengruppe:
MONOGRAPHIE
|
Standorte:
Zba
Mena
|
Interessenkreis:
Zeitgeschichte
|
Status:
Verfügbar
|
Vorbestellungen:
0
|
Frist:
|
Großartiger, amüsanter, aber auch ironisch überzeichneter Zeitroman über die europäischen Institutionen und ihre Entscheidungsträger. - Auschwitz sollte die neue Hauptstadt Europas sein. Nicht Brüssel oder eine andere europäische Stadt. Auschwitz repräsentiert nach Meinung Martin Susmans, eines idealistischen, vom Geist der Römischen Verträge durchdrungenen Beamten in der Generaldirektion Kultur der Europäischen Kommission, wie kein anderer Ort die Grundidee der europäischen Einigung. Übersteigerter Nationalismus und Rassismus habe nämlich Auschwitz erst möglich gemacht. Anlässlich des 60-jährigen Gründungsjubiläums der Kommission soll dieses Projekt der Öffentlichkeit vorgestellt werden, die letzten Überlebenden des Holocaust an den Feierlichkeiten teilnehmen. "Plötzlich versteht eine demente Gesellschaft, was sie hatte sein wollen, plötzlich erinnert sich ein todkranker Kontinent an die Medizin, die Heilung versprochen, die er aber vergessen hatte." (S. 441) Das erhofft sich jedenfalls Martin Susman. Damit soll gleichzeitig das Ansehen der Kommission in der Öffentlichkeit wieder gehoben werden. Auch will sich die ehrgeizige Vorgesetzte Susmans, Fenia Xenopoulou, mit diesem Projekt für höhere Aufgaben empfehlen. Sie verkennt allerdings, dass die im europäischen Rat versammelten Staats- und Regierungschefs diesem Plan, der letztlich auf eine "Überwindung der Nationen" hinauslaufen würde, unmöglich zustimmen können. - Um diesen inhaltlichen Kern ranken sich weitere Erzählstränge, die offensichtlich v.a. das Ziel haben, die verantwortlichen Entscheidungsträger in ihrer Kleingeistigkeit, ihrem Karrierismus und ihrem banalen Egoismus bloßzustellen. In diesen Teilen läuft der alles in allem großartige und raffiniert komponierte Zeitroman auf eine ironische und ausgesprochen amüsante Demontage des politischen Personals hinaus. Eine bitterböse, stilistisch glänzend geschriebene und offensichtlich gut recherchierte, freilich auch ironisch überzeichnete Abrechnung des bekannten österreichischen Autors mit den europäischen Institutionen, wie sie sich derzeit präsentieren.
Keine Rezensionen gefunden.
Mehr...
Verfasserangabe:
Robert Menasse
Jahr:
2017
Verlag:
Berlin, Suhrkamp Verlag
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
opens in new tab
Systematik:
Suche nach dieser Systematik
Zba
ISBN:
978-3-518-42758-3
2. ISBN:
3-518-42758-X
Beschreibung:
5. Auflage, 458 Seiten
Suche nach dieser Beteiligten Person
Fußnote:
- Mitmischen - Deutscher Buchpreis 2017 -
Mediengruppe:
MONOGRAPHIE