Sie ist in aller Munde – die Rede vom digitalen Wandel, von der digitalen Transformation.Und doch scheint nicht immer klar, womit genau wir es dabei zu tun haben, wenn beispielsweise Unternehmen die Umwandlung analoger (Produktions-)Prozesse in digitale preisen oder Algorithmen unsere Kaufgewohnheiten irgendwie sammeln und daraus vermeintlich genau das passende Neuangebot für uns persönlich generieren können. All das macht Staunen, nicht selten aber auch Angst, weil so vieles faszinierend und undurchschaubar zugleich ist und längst alle Lebensbereiche erreicht hat, angefangen bei Wirtschaft und Industrie über Energieversorgung, Verkehr und Transportwesen bis hin zu Politik, Gesundheit und natürlich auch Bildung. Wer verstehen will, wie die Dinge zusammenhängen, wer sich angesichts von Big Data nicht gänzlich unmündig und ohnmächtig sehen möchte, wird an einer grundständigen Medienbildung nicht vorbeikommen. Reflexiv sollte sie im besten Fall sein, was bedeutet, dass es um Medienkompetenz geht, die nicht nur die Vermittlung von technischem Wissen im Sinne einer effektiven Verarbeitung von Informationen oder eine optimale Handhabung von Geräten anstrebt, sondern sich mit Neugier auf Unbekanntes einlässt, produktiv und kreativ mit Unbestimmtheit umgeht und dabei lernt, kritische Perspektiven zu entwickeln, um sich am Ende im Umgang mit digitalen Medien seines eige- nen Verstandes zu bedienen – selbstbestimmt und selbst verantwortlich.
Mithin erweist sich Medienbildung aktuell als besonders drängende Herausforderung, der sich alle gesellschaftlichen Kräfte zu stellen haben, die öffentliche Schule ebenso inbegriffen wie Familie und Elternhaus. Der neue Bildungsplan für den katholischen Religionsunterricht in der Oberstufe der beruflichen Gymnasien (2021) und der Bildungsplan 2016 für allgemeinbildende Schulen bieten zahlreiche Anknüpfungspunkte, um Lernen mit und über Medien aufzugreifen, ohne dabei den Beschluss der Kultusministerkonferenz aus dem Blick zu verlieren, in dem es heißt: „die Berücksichtigung des digitalen Wandels dient dem Ziel, die aktuellen bildungspolitischen Leitlinien zu ergänzen und durch Veränderungen bei der inhaltlichen und formalen Gestaltung von Lernprozessen die Stärkung der Selbstständigkeit zu fördern und individuelle Potenziale innerhalb einer inklusiven Bildung auch durch Nutzung digitaler Lernumgebungen besser zur Entfaltung bringen zu können.“
Diese Perspektive bildet den Hintergrund, auf dem Unterricht mit und über digitale Medien zu konzipieren ist und der sich die vorliegende Publikation aus verschiedenen Perspektiven widmet. Dabei entfaltet sie Aspekte, die Lehrerinnen und Lehrern Anlass bieten, sich mit den Chancen und Gefahren fortschreitender Digitalisierung auseinanderzusetzen. Zugleich stellt sie unterrichtspraktisches Material zur Verfügung, um im Sinne einer reflexiven Medienbildung die Medienkompetenz von Schülerinnen und Schüler zu fördern, etwa zum Thema Autonomes Fahren oder zum Umgang mit digitalen Daten. Denn wenn es um die Frage geht, wie weit wir die Digitalisierung vorantreiben wollen, dann werden wir nicht umhinkommen uns einzugestehen, dass die Möglichkeiten, ihre rasante globale Dynamik aufzuhalten, nicht in unserer Macht steht . Was aber gelingen kann, ist, Kinder und Jugendliche zu befähigen, mündig und verantwortungsbewusst mit den von ihnen tagtäglich genutzten digitalen Medien umzugehen und sich kritisch mit den Folgen digitaler Transformation auseinanderzusetzen.
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Verfasserangabe:
Herausgeber: Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg ; Redaktion: Dr. Sonja Andruschak, Jonas Müller ; Autorinnen und Autoren: Dr. Carina Abs, Thomas Belke....
Jahr:
2021
Verlag:
Freiburg, Institut für Religionspädagogik der Erzdiözese Freiburg
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Systematik:
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Npl5
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ISBN:
978-3-96003-197-0
Beschreibung:
66 Seiten, Illustrationen, Karten, farbig
Sprache:
Deutsch
Mediengruppe:
MONOGRAPHIE