Eine Flugzeugexplosion in großer Höhe überleben nur die zwei indischstämmigen
Schauspieler Gibril Farishta und Saladin Chamcha. Nach dem freien Fall ihrer >>Wiedergeburt>offenbart<<; nicht nur im gegenwärtigen London, sondern
auch in der Gründungsphase des Islams als Offenbarer des Korans oder in
einem indischen muslimischen Dorf, das von einer Charismatikerin namens
Aischa zu einem Pilgerzug nach Mekka animiert wird, der mitten durchs Arabische
Meer gehen soll. Der Titel Die Satanischen Verse bezieht sich auf die im
zweiten Kapitel nacherzählte Episode, wonach dem Propheten Mahound (Mohammed)
bei einer Gelegenheit nicht, wie üblich, der Erzengel Gabriel (Gibril)
Offenbarungen Allahs eingab, sondern der Satan ihn überlistete. Diese Verse,
bei denen es um einen Kompromiss des neuen islamischen Monotheismus mit
der polytheistischen Umwelt im Wallfahrtsort Mekka ging, wurden später
(infolge einer neuen Offenbarung) durch Mohammed aus der Überlieferung
des Koran (vgl. 53. Sure, Vers 19ff.) ausgelöscht; so berichtet auch eine
alte islamische Tradition. - Die Auseinandersetzung zwischen unbedingter
Kompromisslosigkeit und pragmatischem Taktieren beim Konflikt kultureller
Optionen ist eine der Leitfragen des Buchs von Rushdie.
Keine Rezensionen gefunden.
Mehr...
Verfasserangabe:
Salman Rushdie
Jahr:
1997
Verlag:
München, Droemersche Verlagsanstalt
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
opens in new tab
Diesen Link in neuem Tab öffnen
Mehr...
Systematik:
Suche nach dieser Systematik
SL0
Suche nach diesem Interessenskreis
ISBN:
3-426-60648-8
2. ISBN:
3-426-60648-8
Beschreibung:
6. Aufl., 716 S.
Suche nach dieser Beteiligten Person
Originaltitel:
The satanic verses <dt.>
Fußnote:
aus dem Engl. übers.
Mediengruppe:
MONOGRAPHIE